Lerntherapie

Eine diplomierte Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin bietet in unserer Praxis Lerntherapie an.

 

Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen gefährden den Schulerfolg eines Kindes und dessen soziale Entwicklung. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Kinder, bei denen eine Legasthenie oder Dyskalkulie diagnostiziert wird, individuell und effektiv gefördert werden.

 

Zu Beginn der lerntherapeutischen Behandlung findet eine ausführliche Befunderhebung statt, so dass die Stärken und Schwächen der Kinder genau eingeschätzt werden können. Basierend auf den Befundergebnissen wird ein individueller Förderplan erstellt. Die Eltern werden sehr eng in die Lerntherapie mit einbezogen, damit sie ihr Kind optimal unterstützen können.


Legasthenie

Unter Legasthenie versteht man eine massive und lang andauernde Störung des Erwerbs der Schriftsprache. Legasthene Kinder haben Schwierigkeiten mit der Umsetzung von der gesprochenen zur geschriebenen Sprache.

 

Als Ursache werden genetische Disposition, Probleme der auditiven und visuellen Wahrnehmungsverarbeitung, der Verarbeitung der Sprache und vor allem der Phonologie angenommen. Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie geht davon aus, dass in Deutschland 4% der Schüler von einer Legasthenie betroffen sind.

 

Wenn die Vermutung besteht, dass bei einem Kind eine Legasthenie vorliegt, so sollte zur Abklärung eine ausführliche Diagnostik durchgeführt werden. Wenn tatsächlich eine Legasthenie festgestellt wird, sollte aufbauend auf den Testergebnissen ein individuelles Legasthenietraining durchgeführt werden.

 

 

Häufige Anzeichen für eine Legasthenie bei einem Grundschulkind:

  • Große Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens
  • Verwechseln von Buchstaben (b,d) oder Lauten (g/k)
  • Probleme beim Nachsprechen von Sätzen, Silben oder Zahlenfolgen
  • Schwierigkeiten beim Behalten des Alphabets
  • Unaufmerksamkeit
  • Frustration, die zu Verhaltensproblemen führen können
  • Probleme beim Unterscheiden von rechts und links
  • Das Erlernen von Reihenfolgen fällt schwer (Wochentage, Monate, Jahreszeiten)

 
Häufige Anzeichen für eine Legasthenie bei Kindern von 9-12 Jahren:

  • Fortlaufende Fehler beim Lesen
  • Fehlendes Leseverständnis
  • Schreibarbeiten dauern überdurchschnittlich lang
  • Probleme beim genauen Abschreiben von der Tafel oder aus einem Buch
  • Probleme beim Aufschreiben von mündlichen Anweisungen
  • Auffällige Aussprache ( Auslassung von Buchstaben, Buchstaben werden in der falschen Reihenfolge ausgesprochen)
  • Desorganisation zu Hause und in der Schule
  • Zunehmender Mangel an Selbstvertrauen und wachsende Frustration

 

Anzeichen für eine Legasthenie bei Kindern, die 12 Jahre alt oder älter sind:

  • Neigung, ungenau oder unzusammenhängend zu lesen
  • Schwierigkeiten beim Buchstabieren
  • Probleme beim Planen, Strukturieren und Schreiben von Aufsätzen
  • Neigung, mündliche Anweisungen und Telefonnummern durcheinander zu bringen
  • Ernsthafte Probleme beim erlernen fremder Sprachen
  • Geringes Selbstvertrauen

 

Folgende Methoden und Konzepte finden in unserer Praxis Anwendung:

  • Lesen und Schreiben lernen nach dem IntraActPlus-Konzept
  • Lernserver der Universität Münster
  • AFS-Methode nach Dr. Kopp-Duller
  • AUDIVA Lese- und Rechtschreibtraining
  • Arbeiten mit Karteikastensystemen

Dyskalkulie (Rechenschwäche)

Von einer Dyskalkulie spricht man, wenn anhaltende Schwierigkeiten beim erfassen rechnerischer Sachverhalte, im Umgang mit Zahlen und in der Bewältigung von Rechentechniken vorliegen, die nicht durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar sind. Vor allem im Bereich der grundlegenden Rechenfertigkeiten (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division) treten Schwierigkeiten auf.

 

Symptome, die auf eine Dyskalkulie hindeuten können:

  • Permanente Aufmerksamkeitsschwankungen, wenn das Kind mit Zahlen in Berührung kommt
  • Schwierigkeiten im Bereich der Wahrnehmungsverarbeitung (visuell, auditiv, Raumwahrnehmung)
  • Fehlertypologien, wie Zahlenverwechslungen, Schwierigkeiten beim Erkennen von Zahlensymbolen,
    kein Verständnis für Zahlenräume und rechnerische Abstraktionsfähigkeiten, kein Verständnis für Mengen, Größen und Formen.

 

In der Regel wird erst in der zweiten Klasse festgestellt, dass einige Rechenprozesse nicht angemessen funktionieren, da es den meisten Kindern bis dahin gelingt, durch Kompen-sationsmechanismen ihre Schwierigkeiten zu verbergen.

 

Sollte der Verdacht vorliegen, dass bei einem Kind eine Dyskalkulie vorliegt, ist es wichtig, dieses diagnostisch abzuklären. Falls eine Dyskalkulie vorliegt, sollte, aufbauend auf den Testergebnissen, ein individuelles Dyskalkulietraining durchgeführt werden.